
Die psychische Erkrankung einer nahestehenden Person beeinflusst auch nachhaltig das eigene Leben. Es entstehen Schwierigkeiten im Umgang mit der betroffenen Person, oft darf oder kann nicht mit Außenstehenden über die belastende Situation gesprochen werden.
Viele Angehörige reagieren mit Angst, Scham- und Schuldgefühlen, Hilflosigkeit und Ohnmacht, da sie es aufgrund von Informationsmangel und der emotionalen Verwicklungen schwer haben, klare Strukturen, Grenzen, Notwendigkeiten zur heilsamen Beziehungsgestaltung mit den Betroffenen zu erkennen.
Den Angehörigen werden von der Gesellschaft bzw. dem medizinischen System verschiedene Rollen zugedacht. Wenn ein Mensch mit seinem psychischen Problem in seiner Umgebung auffällig wird, heißt es oft:
Warum verhindern das die Angehörigen (Eltern) nicht? Bei den oftmaligen finanziellen Problemen ist es selbstverständlich, dass Angehörige einspringen und den Schaden übernehmen.
Wenn Patienten aus dem stationären Bereich entlassen werden, ist es oft selbstverständlich, dass die weitere Betreuung von Angehörigen übernommen wird, auch wenn die familiäre Situation schwer belastet ist.
Gleichzeitig wird Angehörigen nahegelegt, die Selbständigkeit des Betroffenen zu fördern und eine gesunde Distanz (wie zwischen erwachsenen, selbständigen Kindern und ihren Eltern) einzuhalten.
Wie können Angehörige diesen Spagat schaffen?
Als erste Hilfestellung und Orientierung können die zehn Anhaltspunkte für Angehörige dienen, wir empfehlen Ihnen jedoch, sich vertrauensvoll an uns, den Verein AHA oder einen Angehörigenverein in ihrer näheren Umgebung zu wenden
von Mag. Ingrid Rath, Ehrenvorsitzende von HPE Österreich